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18.05.2015 Personalia

Prof. Dr. Heiner Fangerau in Köln

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin unter neuer Leitung

Prof. Dr. Heiner Fangerau, Foto: Uniklinik Köln

Seit Anfang 2015 ist Prof. Dr. Heiner Fangerau der neue Leiter des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Uniklinik Köln. Er tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Dr. Klaus Bergdolt an, der das Institut 19 Jahre lang geleitet hat und altersgemäß in Ruhestand ging.

Der 42-Jährige wurde in Bremen geboren. Er studierte Humanmedizin und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhruniversität Bochum, wo er das medizinische Staatsexamen im Jahr 1999 ablegte und im Jahr 2000 mit einer Arbeit zur Geschichte der Eugenik zum Dr. med. promoviert wurde. Nach seiner Zeit als Arzt im Praktikum in Bremen und an der Universitätsklinik Bonn wurde er zunächst Stipendiat des Graduiertenkollegs „Pathogenese von Krankheiten des Nervensystems“ bevor er im Jahr 2002 zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Göttingen und dann 2004 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Düsseldorf wurde.

Hier habilitierte er sich für „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin“. Im Dezember 2008 folgte er einem Ruf an die Universität Ulm und wurde dort Gründungsdirektor des neu eingerichteten Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. In Ulm war er Vorsitzender der Ethikkommission und des Komitees für Klinische Ethikberatung. Von 2011 bis 2014 gehörte er der Ethikkommission der Landesärztekammer Baden-Württemberg an.

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte von Prof. Fangerau liegen im Bereich der Geschichte und Ethik der Medizin des 19., 20. und 21. Jahrhunderts. Er forscht besonders zur Geschichte und Ethik der Psychiatrie und Neurologie, der Genetik und der Entwicklung der medizinischen Diagnostik. Methodisch beschäftigt er sich unter anderem mit dem Einsatz historischer Netzwerkanalysen in der Medizin.

Neben seiner Arbeit an der Universität gehört Prof. Fangerau dem Vorstand der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte an. Von 2010 bis 2013 war er Vorsitzender des Fachverbandes Medizingeschichte. 2013 wurde er zum Präsidenten der European Association for the History of Medicine and Health (EAHMH) gewählt. Er ist Mitherausgeber von anerkannten wissenschaftlichen Zeitschriften wie dem Medizinhistorischen Journal, von Sudhoffs Archiv und des Journals of the History of Medicine and Allied Sciences.

Außerdem ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

„In Köln reizt mich besonders die Möglichkeit zur interdisziplinären, vernetzten Forschung. Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, die Geschichte und Ethik der Medizin als wichtigen Bestandteil einer Medizin der Zukunft in Köln zu etablieren“, sagt Prof. Fangerau.

Zur Relevanz seines Faches sagt er: „Die Krankenversorgung, Forschung und Lehre in der Medizin bedürfen einer grundlegenden Reflexion des ärztlichen Denkens und Handelns, um eine menschennahe Medizin gewährleisten zu können, die den an sie gestellten Erwartungen gerecht wird. Wenn die Medizin die Zukunft erfolgreich mitgestalten will, darf sie ihre Vergangenheit nicht außer Acht lassen. Eine Reflexion des eigenen Handelns ist nach nur auf Basis einer theoretisch informierten, historischen Betrachtung denkbar.“

Der Medizinhistoriker und -ethiker ist verheiratet und hat drei Kinder.

Für Rückfragen:

Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: +49 221 478-5548
E-Mail: presse@uk-koeln.de