Das Risiko auf unerwünschte Nebenwirkungen ist zu groß, Bund und Länder richten sich nach einer neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission und geben AstraZeneca in erster Linie für über 60-Jährige frei. Im Vorfeld der Entscheidung sprachen der Kölner Stadt-Anzeiger und der WDR mit Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln, über das Thema Risiko-Nutzen-Abwägung.
„Junge Frauen haben per se ein geringeres Risiko, an Sars-CoV-2 zu versterben. Hier muss man also umso stärker auf unerwünschte Nebenwirkungen schauen“, so Prof. Schömig. Er betont: „Es muss eine positive Nutzen-Risiko-Relation gegeben sein – nicht nur für die Gesamtheit der Bevölkerung, sondern auch für jeden Einzelnen.“ Wären die Einzelfälle bei älteren Menschen aufgetreten, „hätten wir einen möglichen Stopp wohl überhaupt nicht diskutiert – weil die Risiko-Nutzen-Abwägung klar positiv ausgefallen wäre. Bei jüngeren Menschen ist das komplizierter“, sagt Prof. Schömig. Die beste Methode, einen möglichen Vertrauensverlust in den Impfstoff zu verhindern, sei es, „offen und transparent mit den Daten und Überlegungen umzugehen“.