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08.05.2018 Kardiologie

Rund 3,5 Mio. Euro für Herzforschung und wissenschaftliche Nachwuchsförderung

Uniklinik Köln bekommt neues DFG-Graduiertenprogramm

v.l. Univ.-Prof. Dr. Stephan Baldus und Univ.-Prof. Dr. Stephan Rosenkranz, Foto: Uniklinik Köln
v.l. Univ.-Prof. Dr. Stephan Baldus und Univ.-Prof. Dr. Stephan Rosenkranz, Foto: Uniklinik Köln

Weltweit bleiben Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems die häufigste Todesursache und sind darüber hinaus gerade bei älteren Menschen für viele Klinikaufenthalte verantwortlich. Dabei spielen Erkrankungen der Blutgefäße eine herausragende Rolle. Sie sind für die Fehlfunktionen zahlreicher Organsysteme bedeutsam. Zunehmend werden systemische Entzündungsreaktionen als zentral für lokale Gefäßfunktionsstörungen verantwortlich gemacht, die genauen Mechanismen aber sind auch heute noch weitgehend unverstanden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat in der vergangenen Woche die Förderung eines neuen Graduiertenprogramms zu diesem Themengebiet an der Uniklinik Köln bewilligt.

Das Graduiertenkolleg 2407 (GRK) mit dem Titel „Inflammation und zelluläre Stress-Reaktionen: Veränderungen bei vaskulärer Dysfunktion“ wurde in einer ersten Förderperiode bis zum Jahr 2022 bewilligt und umfasst Fördermittel in Höhe von bis zu 3,5 Millionen Euro.

So wenig verstanden die genauen Mechanismen von Entzündung für die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen sind, so wenig wird diese Kenntnis bisher in neue Therapieoptionen umgesetzt. Genau das haben sich 16 Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Stephan Baldus, Direktor der Klinik III für Innere Medizin, und Univ.-Prof. Dr. Stephan Rosenkranz, Leiter des Cologne Cardiovascular Research Center, zur Aufgabe gemacht.

Das Konsortium des Kollegs besteht aus klinisch tätigen Ärzten und Biologen, die große Erfahrung aus der Grundlagenforschung einbringen. Ein besonderer Fokus liegt auf der innovativen Ausbildung junger Nachwuchswissenschaftler, gerade auch junger, forschungsbegeisterter Mediziner, denen mit diesem Programm ermöglicht wird, neben ihrer klinischen auch eine experimentell-grundlagenwissenschaftliche Ausbildung aus höchstem Niveau zu erhalten.

Die GRK 2407 profitiert von den einmaligen Ressourcen und Möglichkeiten auf dem Campus der Uniklinik Köln. Mit der Etablierung des Graduiertenprogramms wird in Köln eine entscheidende Lücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung geschlossen, indem sich Experten aus beiden Gebieten zusammenschließen, um ihre volle Energie auf die Verbesserung der Behandlung von Patienten mit Gefäß-Erkrankungen zu richten.

Prof. Baldus, Sprecher des neuen GRK 2407, erklärt: "So häufig Gefäßerkrankungen sind und so bedeutsam für die Entwicklung von Herzschwäche, Nierenversagen oder den Lungenhochdruck, so wenig haben wir bisher verstanden, die zugrunde liegenden zentralen Mechanismen in neue Behandlungsverfahren zu übersetzen. Dem Adressieren von Entzündungsprozessen in diesem Zusammenhang  kommt eine zentrale Rolle zu. Das neue Kolleg will sie nun in einem interdisziplinären Ansatz zusammenhängend untersuchen.“

Prof. Rosenkranz, Forschungskoordinator des GRK 2407, erklärt: "Unsere wissenschaftlichen Ziele des Graduiertenprogramms sind die interdisziplinäre Erforschung bedeutsamer Krankheitsmechanismen, die durch chronische Entzündungsreaktionen bedingte Gefäßfehlfunktionen in verschiedenen Organsystemen wie Herz, Lunge und Nieren Schaden anrichten. Und: Wir wollen jungen Nachwuchswissenschaftlern eine am Patienten orientierte, innovative und strukturierte wissenschaftliche Ausbildung ermöglichen.“

Das neue Kolleg basiert auf engen Kooperationen der Klinik III für Innere Medizin mit dem Exzellenzcluster CECAD („Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases“), dem Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), dem Institut für Pathologie, dem Cologne Genomics Center (CGC), sowie dem Max-Planck-Institut für die Biologie des Alterns und dem Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung (ehemals Max-Planck-Institut für neurologische Forschung), die beide auf dem Campus der Uniklinik Köln beheimatet sind.