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08.03.2023 Weltfrauentag

Starke Frauen an der Uniklinik Köln

Neue Videoreihe veröffentlicht

Sabine Schell-Dürscheidt und Sylvia Herber (v.l.), Foto: Michael Wodak
Sabine Schell-Dürscheidt und Sylvia Herber (v.l.), Foto: Michael Wodak

Anlässlich des Weltfrauentages hat die Uniklinik Köln das erste Video aus der neuen Videoreihe „Starke Frauen an der Uniklinik Köln“ veröffentlicht, die von der Gleichstellung initiiert worden ist. Die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schell-Dürscheidt und ihre Stellvertreterin Sylvia Herber berichten im Interview über Hintergründe, Ziele und die Herausforderungen für Frauen im Gesundheitswesen.

Mit dem neuen Video startet eine Reihe, die starke Frauen an der Uniklinik Köln portraitiert. Wie kam es zu der Idee für die Videoreihe?

Sabine Schell-Dürscheidt: Die Idee zum Film ist in der Arbeitsgruppe Gleichstellung entstanden. Die interprofessionelle Arbeitsgruppe hat die Aufgabe, wichtige Gleichstellungsthemen für das Klinikum zu identifizieren und Ideen für Maßnahmen zu entwickeln. Weiterhin überprüft sie die Umsetzung der Ziele des Gleichstellungsplans. Gemeinsam wurden mögliche Aktionen anlässlich des Internationalen Frauentages diskutiert; aufgrund der Corona-Situation war keine Präsenzveranstaltung möglich, so kam die Idee auf, starke Frauen, die sowohl in der Historie als auch aktuell in der Uniklinik Köln zu finden sind, filmisch zu portraitieren.

Was bezwecken Sie mit den Videos?

Sabine Schell-Dürscheidt: Ziel der Videos ist es, Frauen in der Uniklinik Köln sichtbar zu machen. Die Rolle der Frau – auch in der Uniklinik - hat sich über das letzte Jahrhundert sehr gewandelt. Frauen stehen heute grundsätzlich alle Berufe und Möglichkeiten für Karrierewege offen. Diese aus unserer Sicht positive Entwicklung soll anhand der Filme veranschaulicht werden.

Sylvia Herber: In der Historie haben Frauen immer wichtige Funktionen erfüllt, agierten jedoch meist im Hintergrund. Frauen machten schon immer die Mehrheit unserer Beschäftigten aus. Besonders häufig arbeiteten sie - auch in den Anfängen der Lindenburg - in der Pflege, in der Reinigung und als Hauswirtschafterinnen und hielten den Klinikbetrieb am Laufen, ohne dass sie dabei sichtbar wurden. Ohne diese Frauen wäre der Klinikbetrieb undenkbar gewesen. In der heutigen Zeit stehen Frauen alle Arbeitsbereiche und Karrierewege offen; so tragen sie deutlicher zur Reputation der Uniklinik bei und sind somit auch mehr sichtbar. Wir glauben, dass unsere Gesellschaft davon profitieren würde, wenn in allen Berufswegen Frauen und Männer gleichermaßen vertreten wären. Das heißt, dass Frauen genauso selbstverständlich auf allen Führungsebenen vertreten sind, wie auch männliche Erzieher in den Kindertagesstätten.

Wie kamen Sie auf Frau Kurdts als erste Kandidatin und warum?

Sabine Schell-Dürscheidt: Frau Kurdts hat mit mehr als vierzig Jahren Tätigkeit auf einer Intensivstation in der Uniklinik viel erlebt und auch viel Wandel mitbekommen. Es ist eine tolle Leistung, in so einem herausfordernden Bereich kontinuierlich zu arbeiten. Vorschläge zu möglichen Protagonistinnen kamen von den Teilnehmenden der AG Gleichstellung. Es sollten möglichst Frauen aus verschiedenen Bereichen portraitiert werden, wie zum Beispiel Pflege, ärztlicher Dienst, Wissenschaft, kaufmännischer Bereich und viele mehr. In der Uniklinik Köln arbeiten viele tolle und starke Frauen, und es wäre schön, viele davon darstellen zu können.

Wer soll noch folgen?

Sabine Schell-Dürscheidt: Wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber es ist geplant, noch weitere tolle Frauen aus der Uniklinik Köln zu zeigen. Gestartet haben wir mit der größten Berufsgruppe, die den höchsten Frauenanteil hat.

Was ist in den vergangenen Jahren für Frauen an der Uniklinik Köln aus Ihrer Sicht besser geworden und wo sehen Sie noch Handlungsbedarf?

Sylvia Herber: Wir wünschen uns, dass Arbeitszeiten noch mehr auf persönliche Bedürfnisse und Lebensumstände angepasst werden. Mit der Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten, haben wir in der Uniklinik Köln schon eine gute Möglichkeit zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie geschaffen. Ebenso finden sich schon mehr Frauen in allen Führungsebenen, auch wenn hier noch Luft nach oben ist. Generell existiert in vielen Bereichen eine größere Akzeptanz von Familienthemen; es ist seltener ein Hindernis, mit Kindern Führungsverantwortung zu übernehmen. Auch sind beispielsweise Beschäftigte, die Angehörige pflegen, besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Der Mental Load, der erforderlich ist, die Angehörigen gut versorgt zu wissen, verlangt den Beschäftigten viel ab und wirkt sich möglicherweise auf die Arbeit aus. Flexible Arbeitszeiten und Unterstützungsangebote in besonderen Lebenssituationen könnten für etwas Entlastung sorgen. Bei allem, was sich bereits verbessert hat, sehen wir aber gleichzeitig auch noch Potenzial, zum Beispiel bei dem Angebot an Kinderbetreuungsplätzen und bei der Besetzung von Führungspositionen.

Was sind die wichtigsten Herausforderungen, denen Frauen im Gesundheitswesen gegenüberstehen?

Sabine Schell-Dürscheidt: Die größte Herausforderung im Gesundheitswesen besteht darin, dass wir ein 24-Stunden-Betrieb sind. Die Bedarfe unserer Patientinnen und Patienten lassen sich nicht in Regelarbeitszeiten erfüllen. Insofern muss auch das gesamte System Krankenhaus permanent auf allen Ebenen funktionieren.

Sylvia Herber: Kinderbetreuung deckt diese Arbeitszeiten jedoch nicht ab. Das Dreischichtsystem in der Klinik macht es den Familien also noch schwerer, Privatleben und Beruf zu vereinbaren. Dies macht Angebote wie flexible Arbeitszeiten und Homeoffice recht schwierig und erfordert ein Höchstmaß an Kreativität, bestmögliche Lösungen für alle zu finden.

Was macht eine starke Frau im Krankenhaus für Sie aus?

Sabine Schell-Dürscheidt: Eine starke Frau findet ihren eigenen Weg! Sie ist sich ihrer eigenen Potenziale und Fähigkeiten bewusst, und bereit und in der Lage, diese zu nutzen. Herausforderungen, die sich stellen, nimmt sie gerne an und findet kreative Lösungen. Sie hinterfragt wohlwollend den Status Quo und passt sich nicht tradierten (Führungs-)Rollen an, sondern bringt ihre individuelle Persönlichkeit ein.

Sylvia Herber: Die Uniklinik Köln kann starke Frauen sowohl bei ihrer Entwicklung als auch bei ihrer Tätigkeit unterstützen. Sie bietet mit ihrer Größe vielfältige Möglichkeiten und Chancen. Es existiert ein breites Angebot an beruflichen Veränderungsmöglichkeiten, Fort- und Weiterbildungen und auch berufsbegleitenden Studiengängen. Frauen können bei ihren Karrierewegen unterstützt werden oder auch einfach allgemein sehr profitieren. Wir wünschen uns noch mehr starke Frauen an der Uniklinik Köln.

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