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01.03.2022 Personalisierte Krebsmedizin

Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen besucht CCCE

Forschungsschwerpunkte vorgestellt
 

NRW-Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen besucht das "Cancer Research Center Cologne Essen – CCCE", Foto: Christian Wittke
NRW-Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen besucht das "Cancer Research Center Cologne Essen – CCCE", Foto: Christian Wittke

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, hat sich bei einem Besuch des gemeinsamen "Cancer Research Center Cologne Essen – CCCE" des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) am Universitätsklinikum Essen sowie des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO) an der Uniklinik Köln und der medizinischen Fakultät über den aktuellen Stand der onkologischen Forschung in Nordrhein-Westfalen informiert. Im Rahmen der Landesförderung des CCCE sowie des landesweiten Aufbaus eines „Exzellenznetzwerks Krebsmedizin“ wurden vier Professuren und sechs Nachwuchsgruppen neu eingerichtet, um die patientenorientierte Forschung im Bereich der personalisierten Krebstherapie voranzutreiben.

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, sagt: „Das CCCE ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie herausragende Forscherinnen und Forscher das Leben der Menschen in unserem Land verbessern. Herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschafter aus unterschiedlichen Fachdisziplinen arbeiten hier gemeinsam daran, die Volkskrankheit Krebs zu besiegen. Diese Exzellenz der Krebsforschung und Krebsmedizin kommt den Patientinnen und Patienten und damit allen Menschen in Nordrhein-Westfalen und weit darüber hinaus zu Gute. Ich bin optimistisch, dass sich die  beiden herausragenden onkologischen Spitzenzentren in Essen und Köln im finalen Begutachtungsverfahren gemeinsam als ein neues, dauerhaftes Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) durchsetzen können und damit den Krebsforschungsstandort Nordrhein-Westfalen weitervoranbringen werden.“

Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen, ließ sich bei ihrem Rundgang durch die CCCE-Forschungsgebäude auf dem Campus der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln beispielhaft ein in Nordrhein-Westfalen einzigartiges  Gerät vorstellen: Mithilfe des bildgebenden Massenzytometers Hyperion werden auf Einzelzellebene mit mehr als vierzig Markern grundlegende Gewebeveränderungen in bösartigen Erkrankungen dargestellt und untersucht, wie Tumorzellen durch ihr zelluläres Mikromilieu unterstützt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen zukünftig in innovative, das Tumormikromilieu-modulierende Therapieformen ein.

Die anwendungsorientierte Krebsforschung der Universitätsklinika Essen und Köln ist seit drei Jahren im Rahmen des CCCE verbunden. Die beiden großen Onkologischen Spitzenzentren haben ihre Expertise gebündelt, um im nationalen und internationalen Wettbewerb schlagkräftig und sichtbar zu agieren. Im Rahmen der „Nationalen Dekade gegen Krebs“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist das CCCE seit September 2020 als neuer Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) nominiert.

Die neuen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen in den Bereichen „Computergestützte Krebsbiologie“, „Translationale Immunonkologie“, „Translationale bildgestützte Onkologie“, „Medizinische Datenwissenschaften in der Onkologie“ und „KI-gesteuerte Therapien“. Stellvertretend wurden die hoch innovativen Forschungsfelder des CCCE durch zwei der neu berufenen Professorinnen vorgestellt. Prof. Dr. Christin Seifert, die Informatik-Expertin im CCCE-Team, promovierte an der TU Graz und war an den Universitäten Passau, Twente und Dresden tätig. Ende 2020 übernahm sie die CCCE-Professur Medizinische Datenwissenschaften in der Onkologie und baut seitdem in Essen ihre AG am Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin auf. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Maschinelles Lernen mit Fokus auf Erklärbare Künstliche Intelligenz/Explainable Artificial Intelligence. Prof. Dr. Renata Stripecke, startete als letzte der vier neuen CCCE-Professuren am 1. Februar mit einer Gastprofessur in Köln und wird ab dem 1. Juni 2022 ihre neue W3-CCCE-Professur antreten. Sie kommt von der Medizinischen Hochschule Hannover und ihr Forschungsschwerpunkt ist die Translationale Immunonkologie. Die Arbeit von Prof. Stripecke konzentriert sich auf den Einsatz von Gen- und Immuntherapien zur Behandlung und Ausmerzung von Krebs.

Univ.-Prof. Dr. Martin Schuler, stellvertretender Direktor des WTZ Essen, erklärt: „Mit dieser NRW-Landesförderung können wir in einer bislang einmaligen Form die Strukturen unserer beiden onkologischen Spitzenzentren Essen und Köln im CCCE effektiv bündeln, um ein landesweites Netzwerk der versorgungsnahen Krebsforschung zu etablieren. Die neuen Professuren und Nachwuchsgruppen verstärken die bereits enge und nachhaltige interdisziplinäre Zusammenarbeit insbesondere auf den Gebieten der Datenwissenschaften und immunologischen Krebsbehandlung. Die Ergebnisse sollen unmittelbar den Krebspatientinnen und Krebspatienten zugutekommen und die bereits exzellente Versorgung mit personalisierten Diagnosen und Therapien noch weiter verbessern.“

Der Direktor des CIO Köln, Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, ergänzt: „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir diese exzellenten Professoren und Forschungsgruppen im Team des CCCE begrüßen dürfen. Sie tragen speziell für den Bereich der klinischen translationalen Krebsforschung zu einem fruchtbaren und wachsenden datenwissenschaftlichen Umfeld an beiden Standorten des CCCE bei. Wir danken der Landesregierung für die besondere Unterstützung. So kann Nordrhein-Westfalen den medizinischen Fortschritt in der Krebsmedizin aktiv gestalten zum Wohle der Patienten.“

Neben jeweils zwei Professuren und Nachwuchsgruppen des CCCE in Essen und in Köln stellt die Ansiedelung von zwei weiteren Nachwuchsgruppen in Aachen und Bochum eine Vernetzung des CCCE mit weiteren universitätsmedizinischen Standorten des Bundeslandes her.

Folgende Professuren und Nachwuchsgruppen wurden im Rahmen der CCCE-Förderung durch das Land eingerichtet:

  • Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek (Universitätsmedizin Essen), Ordentliche Professur (W3) für translationale bildgeführte Onkologie
  • Prof. Dr. Roland Schwarz (Universitätsmedizin Köln), Ordentliche Professur (W3) für Computational Biology
  • Prof. Dr. Christin Seifert (Universitätsmedizin Essen), Ordentliche Professur (W3) für Medical Data Science in der Onkologie
  • Prof. Renata Stripecke (Universitätsmedizin Köln), Ordentliche Professur (W3) für Translationale Immunonkologie

Nachwuchsgruppenleiterinnen und -leiter:

  • Dr. Nima Abedpour – „Computational Systems Biology of Cancer“ (Universitätsmedizin Köln)
  • Priv.-Doz. Dr. Dr. Jan Egger – „AI-guided Therapies“ (Universitätsmedizin Essen)
  • Dr. Melanie Fritsch – „Translational Immune Oncology“ (Universitätsmedizin Köln)
  • Dr. Michael Kamp – „Trustworthy Machine learning“ (Universitätsmedizin Essen und Fakultät für Informatik, Ruhr-Universität Bochum)
  • Dr. Kjong-Van Lehmann – „Computational Cancer Biology” (Universitätsmedizin Aachen)
  • Dr. Jörg Schlötterer – „Knowledge Extraction and Integration“ (Universitätsmedizin Essen)

Weitere Informationen zu den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sowie den Forschungsfeldern auf www.ccce.nrw.

Über das Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE):

Das 2018 gegründete CCCE soll die Krebsmedizin in Nordrhein-Westfalen auf ein internationales Spitzenniveau anheben. Dazu werden im Rahmen einer engen Kooperation die sich ergänzenden Expertisen der Universitätsklinik Köln und der Universitätsmedizin Essen sowie der beiden Medizinischen Fakultäten gebündelt. Beide Standorte sind onkologische Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe, das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) für Köln sowie das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) für Essen. Das CCCE nutzt sein einzigartiges Cluster führender Studiengruppen, Patientenkohorten und umfassender Studienangebote für medikamentöse, chirurgische sowie Strahlentherapien. Im Rahmen der „Nationalen Dekade gegen Krebs“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist das CCCE seit September 2020 als neuer Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) nominiert.