Der Herzkreislaufstillstand außerhalb eines Krankenhauses gehört in den Industrieländern zu den häufigsten Todesursachen. Allein in den USA und Europa verdeutlichen jährlich mehr als 700.000 Todesfälle eindrucksvoll, wie wichtig schnelle Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laien wären. Unter anderem auf Initiative von Univ.-Prof. Dr. Bernd Böttiger, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin an der Uniklinik Köln, findet in diesem Jahr deshalb am 16. Oktober 2018 der erste „World Restart a Heart Day“ unter der Schirmherrschaft des International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR) statt. An diesem können sich auch Unternehmen, Einrichtungen und Initiativen aus ganz Deutschland mit Aktionen beteiligen.
Bei einem Herzkreislaufstillstand ist vor allem die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff extrem wichtig. Eine sofortige Herzdruckmassage kann den dafür nötigen Blutfluss sicherstellen, denn bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoff beginnt das Gehirn abzusterben. Der frühe Beginn der Wiederbelebung durch Angehörige oder Passanten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gilt als der wichtigste Faktor, um die Überlebenschancen der Patienten zu verdoppeln oder sogar zu vervierfachen.
„Während in manchen Ländern wie Schweden oder Norwegen die Laienreanimationsraten zwischen 60 und 80 Prozent liegen, beginnen Laien in vielen anderen Ländern, unter anderem auch Deutschland, nur in 30 bis 40 Prozent der Fälle mit der Wiederbelebung. Könnten die hohen Quoten auf der ganzen Welt umgesetzt werden, könnten jährlich mehrere hunderttausend Leben zusätzlich gerettet werden. In Deutschland immerhin zehntausend Menschenleben“, erklärt Prof. Böttiger. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir mit dem ‚World Restart a Heart Day’ weltweit auf die enormen Möglichkeiten durch die Laienreanimation hinweisen und sich möglichst viele Institutionen beteiligen.“
Primäres Ziel des Tages ist es, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen und weltweit möglichst viele Laien in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen.
Die Aktionen, beispielsweise in Form von Wiederbelebungs-Massentrainings, Infokampagnen oder Auffrischungskursen, müssen dabei nicht unbedingt genau am 16. Oktober 2018 stattfinden, sondern sind auch im Zeitraum davor und danach möglich.
Gerne unterstützen das ILCOR und der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC) dabei und stellen weitere Informationen und Ressourcen auf den Homepages www.ilcor.org/wrah und www.grc-org.de bereit.