Informationen für Patienten

Die Lebertransplantation stellt heute ein Routineverfahren für verschiedene Erkrankungen der Leber im Endstadium dar. Für Patienten mit folgenden Erkrankungen kann eine Lebertransplantation in Frage kommen:

  • Leberzirrhose (virale Hepatitis)
    Hepatitis B und C können nach Jahren zu einer nicht anders therapierbaren Zirrhose führen. In beiden Fällen sollten alle Formen der antiviralen Therapie [LINK EINFÜGEN!] abgeklärt sein.
  • Leberzirrhose (Alkoholtoxisch)
    Vorraussetzung für eine Aufnahme auf die Warteliste ist die nachgewiesene Abstinenz. Diese wird auch in der Wartezeit regelmäßig überprüft. Die Prognose für trockene Alkoholoker mit einer dekompensierten Zirrhose ist nach der Transplantation sehr gut.
  • Leberzirrhose (Fettleberhepatitis)
    In den letzten Jahren nimmt die Zirrhose als Folge einer Fettleberhepatitis an Häufigkeit deutlich zu und stellt zunehmend auch eine Indikation zur Transplantation dar.
  • Autoimunnhepatitis
    Ein relativ seltenes Krankheitsbild, das zu einer dekompensierten Zirrhose führen kann.
  • Leberzellkarzinom
    Alle Zirrhosen stellen einen Risikofaktor für das Auftreten von Leberzellkrebs oder eines Hepatocellulären Carzinoms (HCC) dar. Anders bei anderen bösartigen Erkrankungen bietet beim HCC die Transplantation trotz der Immunsuppression die besten Überlebensaussichten. Wichtig ist ein regelmäßiges Ultraschallscreening.
  • Primärsklerosierende Cholangitis (PSC)
    Seltene Erkrankungen der Gallenwege wie die PSC stellen eine Indikation dar, die als Standard-Exception eine gesonderte Zuteilung von Organen erfährt.
  • Stoffwechselstörungen
    Störungen des Kupfer-, Eisenstoffwechsels oder Enzymdefekte der Leber können genetisch bestimmt werden und stellen bei entsprechender Klinik eine Indikation zur Transplantation dar.
  • Seltene Erkrankungen
    Die Leber ist eine zentrales Organ. Es synthetesiert alles, was der menschliche Körper benötigt. Daher können Erkrankungen wie Zystenlebern, maligne Hämangioendotheliome und viele andere eine lebensgefährdende Bedeutung erhalten.
  • Akutes Leberversagen
    Gesonderte Regeln der Organverteilung gelten für das akute Leberversagen als Folge einer Pilz- oder Medikamentenvergiftung oder einer akuten Infektion.

Diese Aufzählung ist nicht vollständig, sondern listet die häufigeren Diagnosen auf. Im Einzelfall muss die Indikation für den Einzelnen zusammen mit dem betreuenden Hepatologen und dem Transplantationszentrum geklärt werden.

Bei der Lebertransplantation wird die erkrankte Leber entfernt und durch das Spenderorgan ersetzt. Dies kann sowohl mit Entfernung der unteren Hohlvene als auch unter Erhalt der unteren Hohlvene erfolgen. Anders als in den neunziger Jahren ist hierfür regelhaft kein extrakorporaler Kreislauf (eine Pumpe ähnlich der Herzlungenmaschine) mehr nötig. Der operative Aufwand hängt sehr vom Einzelfall ab. Je nach Zustand des Patienten - einige Patienten kommen von zu Hause zur Transplantation, andere liegen auf der Intensivstation - ist der Aufwand sehr unterschiedlich. Der Ausgangszustand des Patienten beeinflußt auch wesentlich die postoperative Erholung. Daher ist eine adäquate Ernährung und körperlich Aktivität während der Wartezeit das Wichtigste, was der Patient zu einem Gelingen beitragen kann. Wir beraten Sie gerne in unserer Sprechstunde zu diesen Themen.

Die Erholung kann in Abhängigkeit vom Zustand vor der Transplantation in wenigen Tage erfolgen, kann aber bei entsprechender Vorgeschichte auch einige Wochen bis wenige Monate in Anspruch nehmen.