Immunsuppression

Die Leber ist immunologisch anders zu beurteilen als die anderen transplantierbaren Organe. Durch verschieden Faktoren, die mit der Leber selber zusammenhängen, wird die Leber weit weniger vom Immunsystem angriffen. Daher ist die Immusuppression, die ein Patient lebenslang zu sich nehmen muss, viel geringer ausgeprägt als bei den anderen Organen. In den meisten Fällen kann die Immunsuppression langfristig auf ein Medikament reduziert werden.

In der frühen Phase der Transplantation wird eine Immusuppression gewählt, die eine möglichst geringe Belastung der Nierenfunktion darstellt. Die Lebererkrankung zieht nämlich in vielen Fällen die Nierenfunktion in Mitleidenschaft. Eine Kombination aus einem Interleukin-2 Antikörper, Steroiden  und Mycophenolat (MMF) ist die häufgiste  Anfangskombination. Mittelfristig sind die meisten Patienten auf einer Monotherapie (Therapie mit einem Medikament) mit Tacrolimus (Prograf®).

Bei anhaltender oder wiederauftretender Einschränkung der Nierenfunktion wird Tacrolimus durch eine Kombination aus MMF und Sirolimus ersetzt, beide haben weniger Nebenwirkungen auf die Niere.

Bei Patienten mit einem Leberzellkrebs führen wir regelhaft eine Immunsuppresion mit Sirolimus durch.

In jedem Fall wird die niedrigst mögliche Immunsuppression gewählt, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Regelmäßig werden Kontrollen auf diese möglichen Nebenwirkungen bei den Ambulanzbesuchen durchgeführt. Bei stabiler Leberfunktion sind Ambulanzbesuche alle drei Monate ausreichend. Diese können nach Rücksprache auch beim primär betreuenden Hepatologen durchgeführt werden.